Nachlese zur Frühstücksdebatte Intelligente Mobilität am 8. September 2022
Schwammstadt, Forschungs- und Innovationsstandort, nachhaltiges Wohnquartier, umweltschonende Mobilitätslösungen – in Berlin-Tegel entsteht ein in Europa einzigartiger Stadtraum in verschiedenster Funktionalität: Berlin TXL - The Urban Tech Republic und das Schumacher Quartier.
In unserer Frühstücksdebatte Intelligente Mobilität von UVB und eMO am 2. September 2022, im Rahmen der SHIFT Mobility, erläuterte Nils-Fredrik Reinhold, Leiter des Bereichs Baumanagement der Tegel Projekt GmbH das Vorhaben, den aktuellen Projektfortschritt sowie das dort geplante Mobilitätskonzept. Das landeseigene Unternehmen Tegel Projekt GmbH wurde vom Land Berlin mit der Entwicklung und dem Management von Berlin TXL – The Urban Tech Republic und des Schumacher Quartiers beauftragt. Die rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befassen sich u. a. mit den Planungen für den Hochbau und die technische, energetische und verkehrliche Infrastruktur, dem Standortmanagement, sowie mit der Öffentlichkeitsarbeit des Projektes.
Wissenschafts- und Industriestandort
Das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel wird zum Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien. Im zentralen Bereich der UTR, dem ehemaligen Terminalgebäude und Hexagon, wird die Berliner Hochschule für Technik einziehen; rundherum befindet sich ein ca. 70 ha großes Gewerbeband, das zukünftig zahlreiche Unternehmen und Startups beherbergen soll. Experimentierräume und Testflächen werden zur Erprobung neuer Technologien und Innovationen, beispielsweise aus dem Bereich des automatisierten und vernetzen Fahrens oder aus dem Feld der Drohnenforschung, einladen. Mindestens 20.000 Arbeitsplätze sollen zukünftig auf dem Gelände geschaffen werden. Einer der ersten Mieter auf den UTR Flächen ist eMO-Partner Easymile, welcher einen der Hangars als Forschungs- und Entwicklungshub für die hochautomatisierten Kleinbusse bezogen hat.
Modellquartier für nachhaltiges Bauen und Wohnen
Doch nicht nur das, neben Ansiedlungen von Wissenschaftsinstitutionen und Wirtschaft, wird mit dem Schuhmacher Quartier dort auch ein nachhaltiges Wohnviertel und Modellquartier für den urbanen Holzbau entwickelt. Sogar ein Biotop wurde auf dem rund 500 Hektar großen Gebiet mitgedacht. Auch für den ehemaligen Regierungsflughafen gibt es bereits Pläne: Dort entsteht das Wohngebiet TXL Nord. Insgesamt sollen rund 9.000 Wohnungen entstehen. Ein von Grün Berlin gestalteter Landschaftsraum soll außerdem ausreichend Raum für Begegnung und Erholung für die Nutzer:innen der UTR sowie die Bewohner:innen des Quartiers bieten.
Nachhaltige Mobilität im Quartier
Sinnvoll voneinander getrennte Verkehre, Sicherheitszonen, attraktive Anbindungen an den ÖPNV, Mobility Hubs an den Knotenpunkten - in der UTR sollen Angebote von Mobilität attraktiv und sichtbar gemacht werden. Ziel des Mobilitätskonzepts ist es, durch die Integration und Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen, die individuellen Bedürfnisse und Lebenslagen bestmöglich zu bedienen, die Verkehrsanbindung zu optimieren und insbesondere, die Sicherheit und Aufenthaltsqualität zu steigern. Allem voran gingen genauste Analysen und Prognosen, sowohl von Fuß- und Radverkehr, aber auch von e-Mobilität und weiteren. Um eine klare Abgrenzung zum Individualverkehr zu schaffen, ist eine extra Freihaltetrasse für den ÖPNV geplant. Durch ein verbessertes Radwegenetz schnelle und sichere Verbindungen für Fahradfahrer:innen realisiert.
Die UTR und das SQ zeigen, wie Stadtplanung, Klimaschutz und neue Technologien zusammengedacht werden und wir freuen uns über die weiteren Fortschritte dieses spannenden Projekts.